Willkommen in Séparée 10
Unser Mitarbeiter Robert, fleißiger Knecht an der Rezeption, hat sich mal das Bretterbuden-Séparée im Millerntor Stadion genauer angeschaut und möchte euch von diesem Abend berichten:
Vorhin auf dem Kiez war mir schon ein wenig mulmig, so viele schwarz vermummte Typen kreuzten meinen Weg, ganz St. Pauli schien auf den Beinen, telefonische Absprachen an jeder Ecke und selbst bei McDonald's auf der Reeperbahn ging es nur um “nachher”, während die Fritten über den Tresen wanderten. Aus dem “nachher” war inzwischen ein “jetzt” geworden, vor dem Einlass noch schnell ein Bier auf Ex, man hätte ja nicht ahnen können, dass die nächsten vier Stunden Freibier angesagt war. Erst mal in die Schlange, alles was hart ist aus den Taschen, denn die Leibesvisitation des zwei Meter Manns möchte man nicht unnötig in die Länge ziehen.
Ein Stück weiter dann bleibt man dann doch mit den Tickets am Kontrollschalter kleben, falscher Block, falscher Eingang, alles auf 0, nochmal raus. Neuer Anlauf an der Südtribüne, natürlich wieder mit dem vollen Verwöhnprogramm für alle Körperteile. Der Security jetzt ist zärtlicher, man merke: vor Personenkontrollen unbedingt anlächeln und Zwinkern. Damit hatte ich zumindest schon mal den richtigen Eingang gefunden. Die Bretterbude hat ein Séparée, in der Südtribüne, auf Etage Vier. Den passenden Fahrstuhl entdeckte ich nach dem zweiten Asthmaanfall auf Etage Drei des Treppenmarathons, da war es aber längst zu spät für Bequemlichkeit und der Reinhold Messmer in mir wollte keine Hilfe mehr beim Tribünen-Bergsteigen.
Etage Nummer vier empfing mich mit einem großen Buffet und einer Bar, ob es das auf dem Berggipfel der 8000er im Himalaya auch gibt? Ich folgte meinem Instinkt und dem nächst besten Vollbartdude, getreu dem Motto, das Beste kommt zum Schluss, bis zum Ende des Ganges. Siehe da, schon einige Meter vor der letzten Loge konnte ich satte Beats vernehmen. Am Schild: Bullerei, Viva con Agua, Bretterbude und DJ Mad, der absolute Beginn des Abends war hiermit eingeläutet. Man wurde sehr freundlich von einer Empfangsdame begrüßt, bekam eine kurze Einweisung und durfte dann die Sachen „ablegen“. Welch herrlicher Blick vom obersten Rang der Tribüne.
Gemütlichkeit stellte sich ein, das erste Bier floss die Kehlen hinunter und da es bis zum Anstoß noch eine Stunde Zeit war, genehmigte ich mir auch einige Speisen vom VIP Catering sowie die legendäre Stadion Currywurst. Grundlagen schaffen für das was noch kommt.